Mit der Errichtung seiner Residenz und der 1502 erfolgten Gründung der Wittenberger Universität schuf Friedrich der Weise grundlegende Voraussetzungen für die Reformation.
Anhand bisher nicht ausgewerteter Schriftquellen, bildlicher Darstellungen, archäologischer, kunst- und bauhistorischer Zeugnisse wurden die Veränderungen, die die Stadt Wittenberg im Zuge dieser Umbrüche erlebte, erforscht.
Das 2009 begonnene und 2018 zum Abschluss gekommene, an der Stiftung LEUCOREA angesiedelte Forschungsprojekt untersuchte schwerpunktmäßig den Wandel, der sich zwischen dem Regierungsantritt Friedrichs des Weisen im Jahre 1486 und dem Ende der Ernestinischen Herrschaft (1547) in Wittenberg vollzog. Im Zentrum der Untersuchungen standen die Personen, die neben Luther die Entwicklungen bestimmten, die institutionellen Umgestaltungen und die Auswirkungen des Ausbaus zur wettinischen Residenz, der Universitätsgründung und der Reformation auf das Stadtbild Wittenbergs.
Archivalische, archäologische, bauliche und kunsthistorische Quellen sind (oft erstmals) ermittelt und ausgewertet worden, um die Entwicklung der städtischen Verhältnisse im Verlauf der ernestinischen Herrschaftsperiode zu beschreiben. Wie stellte sich Wittenberg vor Friedrich dem Weisen dar? Wie veränderte die Universitätsgründung und ihre Etablierung die Stadt? Für den gesamten Zeitraum der ernestinischen Herrschaft und darüber hinaus ist das Verhältnis von Kirche, Stadtbürgertum, Residenz und Universität Untersuchungsgegenstand.
Stadt
Die gebaute Stadt - sowohl ihre Struktur als auch die Einzelgebäude – kann als ein Abbild der in ihr wirkenden gesellschaftlichen Kräfte sowie der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen aufgefasst werden. mehr...
Residenz
Am Anfang war die Residenz, denn ohne Residenz wäre Wittenberg nie Universitätsstandort geworden, es hätte keinen Universitätsprofessor Luther, ja nicht einmal eine Thesentür gegeben. mehr...
Universität
Im Themenbereich „Universität“ stehen die Auswirkungen der Universitätsgründung sowie der für die Stadt und die Universität Wittenberg zentralen Zäsuren des 16. Jahrhunderts auf personeller, institutioneller und baulicher Ebene im Zentrum der Untersuchungen. mehr...
Kirche
Die Charakterisierung als „Lutherstadt“ deutet unbewusst die untrennbare Gemeinschaft „Stadt und Kirche“ des historischen Wittenbergs an, die in der heutigen Gesellschaft kaum noch nachvollziehbar scheint. mehr...
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im Projekt beschäftigt:
Dr. Insa-Christiane Hennen
Dr. Anke Neugebauer
Thomas Lang
Tilman Pfuch
Jan-Christian Cordes
Elgin von Gaisberg
Antonia Brauchle
Ralf Kluttig-Altmann
Antje J. Gornig
Ulrike Ludwig
Beate Kusche
Publikationen
Wittenberg-Forschungen:
Wittenberg-Forschungen Band 5
Der fünfte Band der Wittenberg-Forschungen widmet sich der kurfürstlichen Residenz.
Wittenberg-Forschungen Band 4
Der vierte Band der Wittenberg-Forschungen widmet sich der Universität und ihrer Verortung in der Stadt.
Wittenberg-Forschungen Band 3
Der dritte Band der Wittenberg-Forschungen befasst sich anlässlich des Cranach-Jahres mit der Malerfamilie und ihren z. T. verwischten Spuren in Wittenberg.
Wittenberg-Forschungen Band 2
Der zweite Band der Wittenberg-Forschungen ist den Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen der Einwohner und dem Erscheinungsbild der Stadt im 15. und 16. Jahrhundert gewidmet.
Wittenberg-Forschungen Band 1
Der erste Band der Wittenberg Forschungenbefasst sich mit dem Wandel, der sich in der Stadt Wittenberg seit dem Regierungsantritt Friedrichs des Weisen 1486 und bis zum Ende der ernestinischen Herrschaft 1547 vollzog.
Beiträge in anderen Forschungsbänden
Zahlreiche Beiträge der Mitarbeiter aus dem Themenbereich des Forschungsprojektes sind in anderen Sammelbänden und Zeitschriften erschienen. Vgl. dazu die Publikationslisten der einzelnen Mitarbeiter.