Geschichtszeichen der Freiheit. Das produktive Potenzial der Friedlichen Revolution

Kurzbeschreibung

Das angezeigte Forschungsprojekt basiert auf der Ringvorlesung „Geschichtszeichen der Freiheit. Deutungen der Friedlichen Revolution in der Gegenwart“, die im SS 2024 an der MLU Halle-Wittenberg stattfand und dem gleichnamigen Konferenzband (Tübingen 2025). Hierbei untersuchten die Vortragenden vor dem Hintergrund von Immanuel Kants Theorie des Geschichtszeichens die Friedliche Revolution von 1989 und deren Nachwirkungen. Das Anschlussprojekt an der LEUCOREA führt diesen Ansatz mit folgenden Leitfragen weiter: Inwiefern lässt sich die Friedliche Revolution von 1989 angesichts ihrer Ambiguität als Geschichtszeichen im Sinne Immanuel Kants, d.h. mit Implikationen für einen zukünftigen Fortschritt, verstehen? Welche Werte und Ideale kennzeichneten die Friedliche Revolution? Welche Gestaltungspotentiale können aus ihr für aktuelle Herausforderungen und gesellschaftliche Zukunftsaufgaben gewonnen werden? Im Rahmen des anvisierten Projekts mit Drittmittelförderung sollen Qualifikationsarbeiten zur Promotion zu den Themen: Wahrnehmung des Bicentenaire 1789–1989, Transnationale Dynamiken des Umbruchs 1989–1991 sowie die Tradierung von 1989 verfasst werden. Ein Postdoc-Projekt wird sich mit historisch übergreifenden Aspekten des Konzepts Geschichtszeichen befassen. Die Ergebnisse der einzelnen Forschungsvorhaben sollen im Rahmen von Workshops diskutiert und auf die Fragestellungen des Projekts bezogen werden. Eine Kooperation mit universitären Partnern auf europäischer Ebene wird ebenso angestrebt wie die Zusammenarbeit mit dem Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle. Die mit dem Projekt anvisierte Verständigung über die ideellen und ethischen Grundlagen der bürgerlichen Demokratie legt eine Applikation im Rahmen der politischen Bildung, etwa in Gestalt einer Wanderausstellung, nahe.

Ringvorlesung SoSe 2024

Im November 2024 jährt sich zum 35. Mal der Fall  der Berliner Mauer. Dieses Datum wurde zum Anlass genommen, um im Rahmen einer interdisziplinären Ringvorlesung auf die umstürzenden Ereignisse des Jahres 1989 zurückzuschauen und ihre Aktualitätspotenziale zu erkunden. Unter dem Titel Geschichtszeichen der Freiheit. Deutungen der Friedlichen Revolution in der Gegenwart sind dabei Perspektiven aus Philosophie, Theologie, Soziologie, Rechts- und Geschichtswissenschaften, sowie Literatur und Theater zu Wort gekommen.


Die Videos der meisten Vorträge können hier abgerufen werden: www.youtube.com/UniHalleMLU

Pressemeldungen

  • „Sie trifft die Zeit“: Ringvorlesung mit Vortrag von Joachim Gauck gestartet, Campus Hallensis, Mittwoch 10.04.2024 Link   
  • Vorsicht Gauck!, Mitteldeutsche Zeitung, Donnerstag 11. April 2024, S. 21

Geplante Publikationen

  • Geschichtszeichen der Freiheit. Deutungen der Friedlichen Revolution in der Gegenwart, Tübingen 2025 Link   

Bisherige Beiträge

Oktober 2023 C. Plaul / K. Tetzlaff: „Freiheit ist Mühsal und Hoffnung. Was die Erinnerung an die Friedliche Revolution von 1989 gegen die gegenwärtige resignative Stimmung ausrichten kann“, FAZ, 2. Oktober 2023, Nr. 229, S. 13 Link   

Januar 2023 „Ostdeutsch als negative Identität“, Workshop bei den Theologischen Tagen der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

WiSe 2022/23 „Geschichtszeichen der Freiheit. Theologie der Friedlichen Revolution“, Seminar an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Projektverantwortliche

Weitere Mitarbeitende

  • Dr. Jan Kostka (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
  • Constanze Kothmann (Wissenschaftliche Hilfskraft)