Reformation – Erziehung, Bildung, Frömmigkeit
Irene Dingel und Ralf Koerrenz
Dienstag, 8. August 2017, Leucorea, Konferenzraum
14.30–15.15 Uhr Thomas Töpfer: Die Konstruktion protestantischer Bildungsüberlegenheit im deutschsprachigen Raum vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart
15.30–16.15 Uhr Klaus-Dieter Beims: Wittenberger Gelehrte. Lebens- und Karrierewege und ihre biographische Repräsentation
16.30–17.15 Uhr Daniel Bohnert: Ordination und Ordinandenexamen in der Zeit der lutherischen Restauration von 1591/92 bis um 1600. Theologie als Exportschlager
17.30–18.15 Uhr Franz Schollmeyer: Lutherische Flugschriften zum Konkordienwerk
Mittwoch, 9. August 2017, Leucorea, Konferenzraum
14.30–15.15 Uhr Jonathan Reinert: Lutherische Passionspredigt im 16. Jahrhundert
15.30–16.15 Uhr Jan-Andrea Bernhard: Reformatorische Schulbücher (Katechismen, Abecedaria) in den Drei Bünden. Bedeutung und Wirkung der ersten rätoromanischen Drucke für die Entstehung des protestantischen Bildungswesens
16.30–17.15 Uhr Sebastian Engelmann: »Die Stellung des Menschen im Gesamtsein«. Die Lehrplantheorie Friedrich W. Dörpfelds
Donnerstag, 10. August 2017, Leucorea, Konferenzraum
14.30–15.15 Uhr Norm Friesen: Luther’s Lehrbüchlein. Education and the Lesser Catechism
15.30–16.15 Uhr Daniel Löffelmann: Die ›freie Schulgemeinde‹. Tiefenwirkungen der Reformation am Beispiel eines pädagogischen Konzepts des 19. Jahrhunderts
16.30–17.15 Uhr Hanna Kauhaus: Die Idee der deutschen Universität – Eine Wirkung der Reformation?
Der von der Reformation ausgehende, theologisch motivierte Bildungsimpuls zielte nicht nur auf die Vermittlung des notwendigen Handwerkszeugs zur Erschließung der Heiligen Schrift, sondern auch darauf, gelehrtes und verantwortungsbewusstes Personal für Staat und Gesellschaft heranzubilden. Dem diente eine Neuordnung von Unterricht und Studium durch Schulordnungen und Bildungsprogramme. Zahlreiche Ausbildungsstätten – Schulen, Akademien, Universitäten – wurden neu gegründet oder einer grundlegenden Reform unterzogen. Dies hatte tiefgreifende und nachhaltige Wirkungen, die sowohl in der Pädagogik, als auch im Bildungskanon und der Wertevermittlung ihren Niederschlag fanden.
Diese Sektion will in historischen Rekonstruktionen und wirkungsgeschichtlichen Analysen der Frage nach dem prägenden Einfluss von Reformation und Reformatoren auf das Bildungswesen in seinem gesamtgesellschaftlichen Kontext nachgehen. Pädagogische Prozesse, Lerninhalte und Lernräume, Wirkungen auf die Bildung des Einzelnen sowie auf das Leben in Gemeinde und Gesellschaft sollen ebenso betrachtet werden wie die Kultivierung einer durch die Reformation geprägten Frömmigkeit und die Wechselwirkung zwischen theologischem Impuls und pädagogischer Umsetzung.
Stand: 12.6.2017