Hebräisch ist eine der ältesten Sprachen der Welt: Bis heute wird sie gesprochen und ist offizielle Sprache im Staat Israel, doch ihre ältesten Texte wurden schon vor 3000 Jahren geschrieben, im 11./10. Jh. v. Chr. Die von der Leucorea getragene Forschungsstelle Hebraistik arbeitet in verschiedenen Projekten an der Erforschung der hebräischen Literatur und Sprache aus diesem gesamten Zeitraum, wobei Gelehrte verschiedener Disziplinen beteiligt sind.
Sie führen damit eine Tradition weiter, die an der Leucorea seit ihrer Gründung im 16. Jh. beheimatet ist und entscheidend zum internationalen Namen der Wittenberger Universität beigetragen hat, denn im Jahre 1518 wurde hier der erste Lehrstuhl für Hebräisch in Deutschland überhaupt begründet und kam durch seine außergewöhnlich hervorragenden und berühmten Inhaber zu großer Blüte. Zudem trug die Wittenberger Hebraistik, im Verein mit Gelehrten anderer Universitäten aus dem heutigen Mitteldeutschland (v.a. Erfurt, Leipzig, Jena und Halle) entscheidend zur Gründung und Herausbildung weiterer orientalistischer Fächer bei, v.a. der Aramaistik, der Arabistik und der Äthiopistik.
Wissenschaftliche Schwerpunkte der Hebraistik-Forschung
Wissenschaftliche Schwerpunkte der Leucorea-Forschungsstelle Hebraistik liegen derzeit v.a. in den folgenden Bereichen:
- Biblisches Hebräisch
- Hebräische und Aramäische Literatur und Sprache der
hellenistisch-römischen Zeit - Samaritanisches Hebräisch, Samaritanisches Aramäisch und
Samaritanisches Arabisch - Christliche Hebraistik und Christliches Hebräisch im
mitteldeutschen Raum (16.–18. Jh.) - die hebräische Sprache der jüdischen Aufklärung (Haskala)
in Deutschland