Reformation, Recht und Politik
Michael Germann und Christopher Spehr
Dienstag, 8. August 2017, Leucorea, Auditorium maximum
14.30–15.15 Uhr Anette Baumann: Recht und Reformation. Das Reichskammergericht und seine Rolle als Friedenswahrer
15.30–16.15 Uhr Mathias Schmoeckel: Melanchthons De contractibus
16.30–17.15 Uhr Paolo Astorri: The Reformation of Contract Law
17.30–18.15 Uhr Wim Decock: Theologische Impulse für ein konfessionsübergreifendes Vertragsrecht
Mittwoch, 9. August 2017, Leucorea, Auditorium maximum
15.30–16.15 Uhr Christopher Voigt-Goy: Adiaphora und Toleranz. Lutherische Gutachten zur konfessionellen Koexistenz im 17. Jahrhundert
16.30–17.15 Uhr Tarald Rasmussen: Law and Reformation. Denmark and Sweden Compared
17.30–18.15 Uhr Lisbet Christoffersen: What do Nordic Students & Scholars of Law and of Theology Learn about the Impact of the Lutheran Reformation on Law, Compared to German Scholarship?
Donnerstag, 10. August 2017, Leucorea, Auditorium maximum
14.30–15.15 Uhr Brandon Bloch: Justifying Democracy: Johannes Heckel and Ernst Wolf on the Right of Resistance in Luther's Political Theology
15.30–16.15 Uhr Euler Renato Westphal: The Presence of Theology in Culture and the Secular State as Clericalism of the Layperson
16.30–17.15 Uhr Klaus Dicke: Entwicklungslinien protestantischer Staatslehre zwischen Gehorsam und Widerstand
17.30–18.15 Uhr Martin Heckel: Martin Luthers Reformation und das Recht
Wirkungen der Reformation auf Recht und Politik erweisen sich sowohl an der Begründung als auch an der Gestaltung der rechtlichen und politischen Ordnung. Sie weisen auf die reformatorische Kritik an Legitimation und Anspruch des Kanonischen Rechts zurück und entfalten sich in einer Differenzierung konfessioneller Rechtskulturen sowie in einer rechtskulturellen Bewältigung konfessioneller Differenz. Zu ihren Merkmalen gehören die prozedurale Integration der zwei, später drei Konfessionen im Reichsrecht, die durch die Umstrukturierung des Kirchenwesens beförderte Entwicklung der Aufgaben und Institutionen des entstehenden Territorialstaates, insbesondere zur sozialen Fürsorge und Bildung, die Entwindung des Rechts aus der geistlichen Sphäre und die Beschleunigung naturrechtlicher Begründungsmuster.
Die Sektion nimmt solche Wirkungen der Reformation auf Recht und Politik anhand von Einzelthemen in den Blick. Mögliche Gegenstände sind etwa die Normbildungsprozesse, die juristische und politische Publizistik, der Wandel politischer Herrschaftsstrukturen, die Strategien, Handlungsoptionen, Motive und Einstellungen der Akteure.
Stand: 8.6.2017