Der Niederadel stellte in alteuropäischer Zeit die quantitativ stärkste Sozialformation dar und hatte einen herausragenden Platz in Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft inne. Wenn auch regional durchaus differenziert, waren kulturell-religiöse und kulturell-ethischeWerte und Ideale wie Frömmigkeitskultur, Erinnerungs- und Ehrgemeinschaft, Kommunikationsnetze, Bildungs- und Karrierewege, Konnubium oder Fest- und Memorialkultur identitätsbildend. Ungeachtet dieser einzigartigen Position wurde der landsässige Niederadel lange als konservativ und rückschrittlich angesehen und fand daher auch nur wenig Beachtung in der Forschung. Erst in den letzten Jahren hat sich dieses Bild gewandelt. Das internationale Kolloquium „Niederadlige Herrschaftskulturen als Selbstbehauptung (1450–1740). Repräsentation – Religiosität – Bildung“ will einen Beitrag dazu leisten, diese Strukturen näher zu erforschen und die gesellschaftliche Bedeutung des Niederadels stärker herauszuarbeiten. Es dient gleichzeitig der Vorbereitung eines gleichnamigen interdisziplinären und internationalen Forschungsprojekts.
Programm:
10:00 Uhr |
Prof. Dr. Uwe Schirmer (Jena), Prof. Dr. Leonhard Helten (Halle): |
10:20 Uhr |
Dr. Tomáš Sterneck und Dr. Petr Hrachovec (Praha): |
12:00 Uhr |
Dr. Paul Beckus (Halle/S.): |
12.40 Uhr | Mittagspause |
14:00 Uhr |
Dr. Alexandra Thümmler (Waldenburg): |
14.40 Uhr |
Dr. Marco Krüger (Berlin): |
15:20 Uhr |
Dr. Jens Kunze (Leipzig): |
16.00 Uhr | Kaffeepause |
16:20 Uhr |
Aleksandra Matczyńska (Wrocław): |
17:00 Uhr |
Dr. Anke Neugebauer (Wittenberg): |
19:30 Uhr |
»Das ernestinische Wittenberg: Die kursächsische Residenz« Buchvorstellung und Gespräch mit den Autoren des Bandes, Moderation: Dr. Marianne Schröter |
Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 6. Dezember 2019 per e-mail an: peggy.schwerdtfeger@leucorea.uni-halle.de