Landschaften des Rechts und der Psyche«. Zu Franz Kafkas Roman »Der Proceß«

Date/Time
15.10.2024
19:30–21:30

Location
LEUCOREA, Auditorium maximum

Categories


2024 jährt sich zum 100. Mal der Todestag von Franz Kafka. Mit einem Vortrag zu Kafkas Roman »Der Proceß« wird deshalb am Dienstag, d. 15. Oktober 2024, die durch die Stiftung LEUCOREA veranstaltete Reihe »Vorträge aus der Forschung« eröffnet. Der Jahreszyklus 2024/25 steht unter der Überschrift »Göttliche und irdische Gesetze« und wird neben dem Kafka-Jubiläum auch die runden Todestage von Georg Joachim Rheticus und Friedrich dem Weisen ins Zentrum stellen. Hinzu kommen Vorträge u.a. zum Widerstandsrecht, zum frühneuzeitlichen Bildersturm, zur Problematik des moralischen Universalismus, zum Begriff der Toleranz und zur Bedeutung der Wittenberger Juristenfakultät.

Der am Dienstag, d. 15. Oktober 2024, 19.30 Uhr, im Auditorium maximum der Stiftung (Collegienstraße 62, 06886 Lutherstadt Wittenberg) stattfindende Eröffnungsvortrag wird vom renommierten Kafka-Forscher Prof. Dr. Peter-André Alt gehalten. Peter-André Alt ist Literaturwissenschaftler und hatte Lehrstühle in Bochum, Würzburg und Berlin inne. Er war Präsident der Freien Universität Berlin (2010-2018) und der Hochschulrektorenkonferenz (2018-2023). Von ihm stammen u.a. die hochgelobten Werke Franz Kafka. Der ewige Sohn. Eine Biographie (München 2024, 4. Auflage), „Jemand musste Josef K. verleumdet haben …“. Erste Sätze der Weltliteratur und was sie uns verraten (München 2020) und Kafka und der Film. Über kinematographisches Erzählen (München 2009).

Der Vortrag von Peter-André Alt steht unter der Überschrift »Landschaften des Rechts und der Psyche«. Zu Franz Kafkas Roman »Der Proceß«. Er wird anhand von Kafkas wohl bekanntestem Roman die besondere Erzählkunst des Prager Schriftstellers herausarbeiten, der höchst befremdliche imaginäre Räume zu erschaffen vermochte, die stets als Widerschein psychischer Zustände erscheinen. So zeichnet Kafka in »Der Proceß« das Bild einer undurchschaubaren Rechtsordnung, vor der die Hauptfigur Josef K. als schuldig gilt, obwohl er sich zunächst keiner Schuld bewusst ist. Das für ihn unzugänglich bleibende Gesetz wird von Peter-André Alt als Metapher für die undurchdringliche psychische Innenwelt des Menschen verstanden.

Zu dem Vortrag wird herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stiftung LEUCOREA
Collegienstr. 62
06886 Wittenberg
mail: kontakt@leucorea.uni-halle.de