Quellen von und über Theologenfrauen der Reformationszeit sind relativ spärlich. Oftmals lassen sich ihre Einflüsse nur über die Überlieferungen ihrer Ehemänner nachzeichnen und nachvollziehen. So ist es auch um die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die so genannte Lutherin, bestellt, denn Selbstzeugnisse sind kaum überliefert. Folglich lassen sich Aussagen über sie und ihr Leben vornehmlich aus der Perspektive ihres Mannes ableiten, insbesondere aus dem Briefwechsel der Eheleute. Auffällig ist dabei, dass der Wortführer der Reformation in seinen Ehebriefen wiederum nicht die erwartbare führende Rolle einnimmt, sondern ein Rollenverständnis seiner (angeblichen) Unterordnung inszeniert, indem er bestimmte Eigenschaften seines „lieben Herrn Käthe“ besonders hervorhebt.
Referent: Florian Gieseler
Florian Gieseler ist Lehramtsstudent im Examen mit den Philologien Germanistik und Anglistik / Amerikanistik. Seine Staatsexamensarbeit schrieb er über Martin Luthers Argumentationsstruktur in Texten über Ehestand und Klostergelübde. Schwerpunkt des Studiums ist die Sprachgeschichte.
Stiftung Leucorea Lutherstadt Wittenberg
Mittelelbisches Wörterbuch
Dr. Ulrich Wenner
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Collegienstraße 62
06886 Lutherstadt Wittenberg
Tel.: 03491/466226
Halle: 0345/5523596
mail: ulrich.wenner@leucorea.uni-halle.de
Eintritt frei