Reformation und Reformatoren in der Popularkultur
Erik Redling und Johannes Schilling
Dienstag, 8. August 2017, Leucorea, Seminarraum 2
14.30–15.15 Uhr Eike Hinrich Thomsen: Johannes Hus als Vorläufer Luthers und populärer Märtyrer – Eine Idee des 16. Jahrhunderts?
15.30–16.15 Uhr Jan J. Martin: William Tyndale as Remembered by The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints
16.30–17.15 Uhr Jason Stevens: Ingmar Bergman’s ›Autobiographical Phase‹. A Literary and Filmic Return to a Lutheran Childhood
17.30–18.15 Uhr Esther Wipfler: Martin Luther in Kino und Fernsehen. Zum Wandel eines Images
Mittwoch, 9. August 2017, Leucorea, Seminarraum 2
15.30–16.15 Uhr Juliane Stückrad: Wie es luthert! Ethnographische Erkundungen in Eisenach
16.30–17.15 Uhr Michael Beyer: Luthertage, Lutherspiel, Lutherdenkmal, Lutherkarte. Memoria und Folklore im Leipziger Land in der Reformationsdekade 2008 bis 2017
17.30–18.15 Uhr Miriam Tabea Kraaz: Personalisierung und Symbolisierung der Reformation. Martin Luther als Bildungsträger im medialen Raum
Martin Luther ist eine der wenigen Gestalten, die jenseits einer gebildeten Öffentlichkeit bekannt sind. Das Interesse an seiner Person wurde spätestens nach dem Wormser Reichstag 1521 offenbar und ist seitdem niemals abgebrochen. Im Lauf der Jahrhunderte fanden – bei einigen festen Momenten – Transformationen statt, in denen der jeweilige Geist der Zeiten Ausdruck fand. Luther gehört in Deutschland zu »unseren Besten«. Was macht die Popularität Luthers aus? Welche Elemente gehören unverzichtbar zu einem Luther-Narrativ? Wie werden diese in den unterschiedlichen Medien zum Ausdruck gebracht und dargestellt? Angesichts der besonderen Popularität Luthers stellt sich die Frage, wie es um die Popularität der anderen Reformatoren bestellt ist. Warum traten sie in den Hintergrund oder nicht gleichermaßen in Erscheinung? Welche Formen der Erinnerung wurden jeweils gesucht und gepflegt?
Erkenntnisziel der Sektion ist es herauszufinden, wie sich Gestalten der Reformation und deren theologische, religiöse und politische Optionen in den jeweiligen Wahrnehmungen zueinander verhalten. Dabei geht es um die Wechselwirkungen zwischen Reformation und Popularkultur in diachroner und synchroner Perspektive. Ein besonderes Interesse gilt dem transatlantischen Vergleich.
Aus dem Interesse an gegenwärtigen Wahrnehmungen in verschiedenen Medien sollen diese Fragestellungen verfolgt werden: international, intermedial, interdisziplinär. Dieses Interesse soll insbesondere in folgenden Bereichen erarbeitet werden:
Reformation und Reformatoren in Kinderbüchern und Schulbüchern, in populären Darstellungen, in Musik und im Musical, in Spielen (Gesellschaftspiele, Computerspiele), im Film, im www, in der Eventkultur sowie in Sachzeugnissen (Devotionalien, Kitsch).
Stand 17.6.2017