Kulturelle Wirkungen der Reformation: Lyndal Roper: Abstract

 

Lyndal Roper (Oxford, Great Britain)

Martin Luther, Aggression und Männlichkeit

Martin Luther gilt als der Mann, der die katholische Kirche spaltete und die deutsche Reformation initiierte, als einer von wenigen, die als Individuen wirklich ›Geschichte gemacht‹ haben. Ein außergewöhnlicher mutiger Mann, der jedoch auch äußerst aggressiv agieren konnte. Seine Reformation gelang dabei nur durch das Aufrechterhalten der Macht säkularer Herrscher, was ihm oftmals den Vorwurf der Unterwürfigkeit eingetragen hat. Jedoch schrieb er auch eine ganze Reihe von Traktaten, in denen er sich mit zentralen zeitgenössischen Herrschergestalten anlegte. Diese Streitschriften sind voll von impulsiven und obszönen Schmähungen und schwelgen in Männlichkeits- und Kriegsrhetorik. Die meisten Theologen attackierten andere Theologen – warum attackierte Luther gerade die Herrscher auf eine solche Weise? Was erfahren wir dadurch über Männlichkeit im 16. Jahrhundert und darüber, wie die Reformation Männlichkeitsmodelle geändert haben könnte?

Kulturelle Wirkungen der Reformation

7. bis 11. August 2017      KulturelleWirkungenderReformation

Kontakt: kongress@leucorea.uni-halle.de

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