Vortragsreihe – aus der Forschung 2019

Erkenntnisgewinn und Wissenstransfer. 500 Jahre Leipziger Disputation

 

Im 500. Jahr der Leipziger Disputation, deren Folge eine weitergehende Vertiefung der Wittenberger Theologie war, beschäftigt sich die Vortragsreihe der Stiftung Leucorea in vielfältiger Weise mit der Disputation, aber auch mit verschiedenen Formen der Wissensvermittlung und -kultur in Wittenberg und im mitteldeutschen Raum in der Frühen Neuzeit. 

Die Vorträge finden jeweils 19:30 Uhr im Auditorium maximum der Stiftung LEUCOREA (Collegienstr. 62) statt. Es wird herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Übersicht (Klick auf Link führt zur Vortragsankündigung):

29.01.2019, 19.30, Dr. Marianne Schröter: "Vorläufig bekommt Eck den Beifall, er spielt nun den Meister, aber nur solange, bis wir das Unsere veröffentlicht haben werden" - Martin Luther und die Leipziger Disputation.[i]

26.03.2019, 19.30, Dr. Matthias Meinhardt: Humanismus an mitteldeutschen Universitäten[ii]

23.04.2019, 19.30, Dr. Franz Jäger: Die Inschriften der Stadt Wittenberg[iii]

28.05.2019, 19.30, Prof. Dr. Ernst-Joachim Waschke: Zu Martin Luthers Bibelauslegung[iv]

02.07.2019, 19:30, Tomas Lang M.A.: Mit geschärfter Feder – Der reformatorische Flugschriftendiskurs in der Geschichtsvermittlung[v]

24.09.2019, 19.30, Dr. Anke Neugebauer: Kunsttransfer am Hof der ernestinischen Wettiner in Wittenberg [vi]

22.10.2019, 19.30, Dr. Insa Christiane Hennen: 450 Jahre Ordinandenstube – ein lutherischer Symbolort[vii]

12.11.2019, 19.30, Dipl. theol. Tilman Pfuch: „geruhen mir doch itzo mit einem trewen rath beyzuspringen“[viii]

03.12.2019, 19.30, Dipl. theol. Christiane Domtera-Schleichardt: Von Wittenberg nach Europa. Vernetzende Wissenschaft bei Philipp Melanchthon[ix]

 

 

Ausführliche Vortragsankündigungen:

[i] Dr. Marianne Schröter: "Vorläufig bekommt Eck den Beifall, er spielt nun den Meister, aber nur solange, bis wir das Unsere veröffentlicht haben werden" - Martin Luther und die Leipziger Disputation.

 

 

[ii] Die Stiftung LEUCOREA lädt ein zum Vortrag von Dr. Matthias Meinhardt am 26.03.2019.

In der Reihe „Erkenntnisgewinn und Wissenstransfer. 500 Jahre Leipziger Disputation“ spricht Dr. Meinhardt zum Thema „Herausforderung und Impuls – Humanismus an mitteldeutschen Universitäten um 1500“.

Der Renaissance-Humanismus entstand als außeruniversitäre Bewegung, die nicht zuletzt an den etablierten, von der Scholastik dominierten Methoden und Inhalten des akademischen Lehrbetriebes scharfe Kritik übte. Dennoch fanden humanistische Gedanken alsbald auch Einzug in die europäischen Universitäten und führten hier zu – nicht selten sehr umstrittenen – Reformbemühungen. Auch die mitteldeutschen Universitäten Erfurt, Leipzig und Wittenberg wurden in den Jahrzehnten um 1500 von diesen Entwicklungen erfasst, jedoch in sehr unterschiedlicher Weise geprägt.

Der Vortrag wendet sich der humanistischen Reformbewegung an den drei mitteldeutschen Universitäten unter folgenden Fragen zu: Was bedeuteten humanistische Universitätskritik und humanistische Neuausrichtung der Lehrstätten eigentlich? Wie drangen humanistisches Gedankengut und humanistische Methoden in das universitäre Leben vor? Gefragt wird darüber hinaus nach den Akteuren, den Kontroversen und den Faktoren, die letztlich über Erfolg und Misserfolg der humanistischen Reformbemühungen entschieden. Der Leucorea als einer zwar sehr späten, durch die Reformation jedoch rasch besonders einflussreichen mittelalterlichen Universitätsgründung soll dabei besondere Aufmerksamkeit zukommen.

Dr. Matthias Meinhardt ist Leiter Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg.

 

 

[iii] Die Stiftung LEUCOREA lädt ein zum Vortrag von Dr. Franz Jäger am 23. April 2019.

Jäger präsentiert ausgewählte Ergebnisse seiner Forschungen zu den Wittenberger Inschriften und ermöglicht damit einen Einblick in die Erfassung und Deutung sämtlicher in Wittenberg dieser wertvollen Quellen der Stadt-, Universitäts- und Kirchengeschichte Wittenbergs.

Die Inschriften befinden sich zumeist noch an ihren ursprünglichen Standorten an Kirchen, Hausfassaden und -portalen, auf Epitaphien in der Stadtkirche oder auf Gemälden im Lutherhaus.

Wissenschaftler der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig haben die Wittenberger Inschriften Im Laufe mehrerer Jahre aufgenommen und erforscht. Noch in diesem Jahr soll der Katalogband erscheinen, der 552 Artikel umfassen wird.

Franz Jäger, der in Jena Klassische Archäologie und Kunstgeschichte studierte und 2005 in Halle im Fach Kunstgeschichte promoviert wurde, ist seit 1996 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig am Forschungsvorhaben „Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ beteiligt. Seit 2017 ist er Leiter der Forschungsstelle.

 

 

[iv] Für Martin Luther war die Bibel als Heilige Schrift kein ›Buch mit sieben Siegeln‹, keine unverständliche Schrift, sondern göttliche Weisung für das Leben in der Welt. Er wusste sich in der Kenntnis der biblischen Bücher seinen Zeitgenossen weit überlegen, denn er las sie über viele Jahre zweimal jährlich von der ersten bis zur letzten Zeile. Auch wenn die Bibel ein Buch der Antike darstellt, lohnt es sich durchaus, der Bibelübersetzung und dem Bibelverständnis des Reformators nachzuspüren und zu fragen, welche Bedeutung die Bibel als Heilige Schrift noch heute für uns besitzt.

Der Vortrag versucht, diese Bedeutung sowohl in der Darstellung von Luthers Bibelverständnis als auch in der kritischen Würdigung seiner Bibelübersetzung deutlich zu machen. Ernst-Joachim Waschke ist emeritierter Professor für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und seit 2007 im Ehrenamt Vorstandsvorsitzender der Stiftung LEUCOREA. Schon mehrfach hat er im Rahmen der Vortragsreihe der Stiftung LEUCOREA über Ergebnisse seiner exegetisch-hermeneutischen und universitätsgeschichtlichen Arbeiten vorgetragen.

 

 

[v] Die Stiftung Leucorea lädt ein im Rahmen des Jubiläums der Leipziger Disputation am 2. Juli 2019 um 19:30 zum Öffentlichen Abendvortrag von Thomas Lang M. A. (Leipzig) mit dem Thema: »Mit geschärfter Feder – Der reformatorische Flugschriftendiskurs in der Geschichtsvermittlung«.

»Beißig sein tut nutz und not« – Schlagfertig sein, ist unabdingbar! Nein, dieser Spruch ist nicht das neue Leitmotto in der politischen Auseinandersetzung von Philipp Amthor und Co. mit den neuen Medien. Vielmehr stammt das Motto aus einer viel älteren Epoche, die ebenfalls kalt von einem medialen Umbruch erwischt wurde: aus der Zeit der Reformation und der Flugschriften.

Das ›neue Medium‹ des Drucks mit beweglichen Lettern hatte sich bis 1520 schon etablieren können. Nicht nur hundertfach kopierte Ablassbriefe oder Heiligenbilder, in Liedform gefasste Nachrichten und herrschaftliche Briefe und Aushänge garantierten den Druckern ihr Auskommen. Auch äußerst erfolgreiche, bebilderte satirische Schriften, die sowohl Missstände des weltlichen Handelns wie auch der Geistlichkeit thematisierten, erfreuten sich großer Beliebtheit.

Im Streit um die öffentliche Meinungshoheit deuteten insbesondere die Anhänger der Reformation viele dieser Konzepte für sich um. Selbst gut etablierte anti-lutherische Autoren kamen gegen die Bild- und Textkompositionen insbesondere aus dem Kooperationsprojekt von Cranach und Luther nicht an.

Im sich entwickelnden Konfessionsstreit nutzten beide Seiten das neue Medium, weniger um eine Sachdiskussion zu führen, sondern viel eher, um den Kontrahenten zu diffamieren. Da war Wittenberg ein ›verkotetes Kaff, keine drei Heller wert‹, und Luther wurde schon einmal bildlich ›im Scheißhaus versenkt‹, während die Lutheranhänger den papsttreuen Christen vor Augen hielten, dass Päpste und Kardinäle ohnehin die Ausgeburt von Dämonen seien.

 Die publizistische Auseinandersetzung der Reformationszeit mit ihrer derben Schrift- und Bildsprache bietet also reichlich Material für spannende historische Vergleiche. Leider wird unter dem Zeitdruck des auf die Neuzeit konzentrierten Lehrplans und der nach wie vor dort festgeschriebenen, personenfixierten Geschichte ein Zerrbild der historischen Vorgänge geboten. Die Einordnung in den zeitlichen und historischen Kontext kann unter den aktuellen Umständen gar nicht geleistet werden.

Im schlimmsten Fall werden eher die Geschichtsmythen und Legenden als eine kritisch historische Betrachtungsweise und Methodik gefordert und vermittelt. Ein solches Beispiel soll im Mittelpunkt des Vortrags stehen.

 

 

[vi] Am 24. September 2019 findet um 19.30 Uhr im Auditorium maximum der Stiftung LEUCOREA, Collegienstraße 62, ein Vortrag von Dr. Anke Neugebauer zum Thema »Kunsttransfer am Hof der ernestinischen Wettiner in Wittenberg« statt.

 Das ambitionierteste Bauprojekt Kurfürst Friedrichs des Weisen war die Wittenberger Residenz. Der Neubau von Schloss und Schlosskirche mobilisierte nahezu die gesamte ortsansässige und umliegende Handwerkerschaft, zog aber vor allem zahlreiche Spezialisten aus Franken, Schwaben, den Niederlanden, Italien und Böhmen in die Elbestadt. Im Zuge der neusten Forschungen zum ernestinischen Wittenberg konnten am Wittenberger Residenzneubau über 800 Handwerker namhaft gemacht werden. Viele von ihnen ließen sich in Wittenberg nieder und trugen somit zum überregionalen Kunst- und Wissenstransfer und letztlich zur wirtschaftlich-kulturellen Blüte Wittenbergs bei. Im Vortrag werden exemplarisch einzelne Bau- und Kunsthandwerker und ihr Wirken am Residenzneubau vorgestellt.

 Im Anschluss wird das soeben im Mitteldeutschen Verlag erschienene Buch »Mitteldeutsche Residenzen. Neuere Forschungen« vorgestellt. Der Band eröffnet die neue Reihe »Junges Forum LEUCOREA«, die der Dokumentation von Symposien und Workshops zu Themen der laufenden wissenschaftlichen Arbeit der Stiftung dient. Diese erste Publikation präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse zu den Residenzschlössern in Arnstadt, Bernburg, Weimar, Halle und anderen Orten.

 

 

[vii] Die Stiftung LEUCOREA lädt ein zum öffentlichen Abendvortrag von Dr. Insa Christiane Hennen am 22.10.2019. Die Wittenberger Kunsthistorikerin spricht zum  Thema „450 Jahre Ordinandenstube – ein lutherischer Symbolort“.

 Der Bau der sogenannten Ordinandenstube in der Stadtpfarrkirche St. Marien wurde 1569 auf Veranlassung von Kurfürst August begonnen. In der über der Sakristei geschaffenen Stube fanden die Prüfungen der lutherischen Pfarramtskandidaten statt, die im Kurfürstentum Sachsen und in befreundeten Territorien Dienst tun sollten. Außerdem wurde der Raum zu Verwaltungszwecken genutzt. Bis heute ist hier das Archiv der Wittenberger Stadtkirchengemeinde untergebracht.

Die Baugeschichte und Ausstattung des, wie es in den Quellen heißt, „Gemachs über der Sakristei“ lässt sich anhand von Rechnungen bis ins Detail nachvollziehen. Wesentliche Teile der Möblierung und Dekoration haben sich erhalten. Vor dem Hintergrund der politischen Lage um 1560/1570 und im Spiegel anderer Bauprojekte Augusts wird erkennbar, dass sich das Vorhaben in ein Gesamtkonzept herrschaftlicher Repräsentation einfügte, das die ganze Stadt umfasste. Finanziert wurde der Bau durch die mit dem Alleinvertrieb der Lutherbibel privilegierten Verleger Conrad Rühel und Samuel Selfisch. Zahlreiche andere Bestandteile des kurfürstlichen Konzepts sind bis heute erhalten, wenngleich die meisten Bauten und Innenräume in der Zwischenzeit umgestaltet wurden.

Diese Zusammenhänge werden im Vortrag anhand neuester Forschungsergebnisse erläutert.

Das ursprünglich für den 22.10. angekündigte Thema „Wittenberg – Weimar. Beobachtungen zur Gedenkkultur der Ernestiner“ wird zu einem späteren Zeitpunkt  aufgegriffen. Allerdings spielen Weimar und Jena als Aktionsorte, die den Ernestinern nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg verblieben, eine Rolle: So veranlasste die Eröffnung der Universität Jena im Jahre 1558 Kurfürst August zu seiner offensiven Beschwörung des Wittenberger genius loci.

Mit dem „Gemach über der Sakristei“ hat sich ein weitgehend authentischer Raum aus dem Reformationsjahrhundert erhalten. Seine kulturhistorische Bedeutung ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten, lohnt aber der Wiederentdeckung.

 

 

[viii] Die Stiftung LEUCOREA lädt ein zum öffentlichen Abendvortrag von Dipl. theol. Tilman Pfuch am 12.11.2019 im Rahmen der Vortragsreihe „Erkenntnisgewinn und Wissenstransfer. 500 Jahre Leipziger Disputation“. Der Leipziger Theologe widmet sich der Rolle der Wittenberger Theologischen Fakultät als Beratungsinstitution der Frühen Neuzeit und fragt nach Vermittlungsformen akademischen Wissens

Als eine der Hauptaufgaben Lutherischer Theologischer Fakultäten in der Frühen Neuzeit kann die Ausbildung des Pfarrernachwuchses angesehen werden – nicht anders als heute. Wittenberger Wissenstransfer fand insofern zunächst durch das Studium immer neuer Pfarrgenerationen und ihre Ordination in weite Teile Europas statt. Doch konnte sich die Fakultät nicht darauf beschränken, einmal fertig gewordene Pfarrer in die weite Welt entlassen zu haben. Formen des anhaltenden Austausches mit den Absolventen mussten gefunden werden. Dies geschah auch, um sicherzustellen, dass die ins Amt eingesetzte Pfarrer auf Neuerungen oder Abweichungen von der nach Ansicht der Wittenberger wahren Lehre adäquat reagieren konnten.

Bei der Verbreitung des als dogmatisch besonders durchdacht wahrgenommenen Wissens der Fakultät lässt sich ein Interesse erkennen, nicht nur die ordinierten Amtsträger umfassend zu bilden. Vielmehr sollten die Gemeinden durch gelehrte Diskurse unterwiesen werden. Um den Belangen der christlichen Gemeinde zu dienen, brachten sich die Theologen direkt in gesellschaftliche Zusammenhänge ein. Die Zusammenhänge zwischen dem gelehrten Wissen der Theologischen Fakultät Wittenberg, den Vermittlungsformen und den Erwartungen der Zeitgenossen werden anhand neuester Forschungsergebnisse erläutert.

 

 

[ix] Von Wittenberg nach Europa. Vernetzende Wissenschaft bei Philipp Melanchthon

 Im Rahmen des Jubiläums der Leipziger Disputation lädt die Stiftung Leucorea am 3. Dezember 2019 zum öffentlichen Abendvortrag von Christiane Domtera-Schleichardt (Leipzig) ein: „Von Wittenberg nach Europa. Vernetzende Wissenschaft bei Melanchthon“.

In einer Vorlesungsreihe in Wittenberg, die sich dem Thema „Erkenntnisgewinn und Wissenstransfer“ widmet, darf Philipp Melanchthon nicht fehlen. Wie kein anderer beeinflusste Melanchthon die Wittenberger Universität, die als Geburtsstätte der Reformation und Vorbild humanistisch-reformatorischer Bildungskonzeption europaweite Berühmtheit erlangte.

Christiane Domtera-Schleichardt zeigt in ihrem Vortrag, wie Melanchthon als akademischer Lehrer auf Generationen von Studenten wirkte und in einem weitgespannten Gelehrtennetzwerk Impulse setzte: persönlich, mittels seiner Briefe oder mittels seiner gedruckten Lehrwerke und Schriften. Domtera-Schleichardt gibt dabei Einblick in ihre aktuellen Forschungen, indem sie ein besonderes, bisher kaum untersuchtes Vermittlungsmedium Melanchthons vorstellt: seine Bekanntmachungen, die er am „Schwarzen Brett“ der Universität Wittenberg veröffentlichte. Das Genre war stark von Melanchthons theologisch-pädagogischer Praxis geprägt, wodurch es zu einem durchdachten didaktischen Kommunikationsmittel wurde. Die eigentlich für den Tagesgebrauch gedachten universitätsinternen Texte machte Melanchthon auch überregional einem gelehrten Publikum zugänglich. Nicht zuletzt entfalteten die Verlautbarungen Melanchthons und seiner Kollegen auch als regelmäßig erscheinende gedruckte Sammelbände breite Wirkung im humanistisch-reformatorischen Milieu.

Christiane Domtera-Schleichardt studierte in Leipzig Lateinische Philologie und Evangelische Theologie und ist seit 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Ihr Dissertationsprojekt zu den Scripta publice proposita, den Wittenberger Universitätsbekanntmachungen von 1540 bis 1569, schloss sie 2018 ab.

Der Vortrag im Audimax der Leucorea beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

 

 

 

 

Gesamtübersicht mit Ankündigungen:

 

29.01.2019, 19.30,
Dr. Marianne Schröter:

"Vorläufig bekommt Eck den Beifall, er spielt nun den Meister, aber nur solange, bis wir das Unsere veröffentlicht haben werden" - Martin Luther und die Leipziger Disputation.
26.03.2019, 19.30,
Dr. Matthias Meinhardt:

Humanismus an mitteldeutschen Universitäten

Die Stiftung LEUCOREA lädt ein zum Vortrag von Dr. Matthias Meinhardt am 26.03.2019.

In der Reihe „Erkenntnisgewinn und Wissenstransfer. 500 Jahre Leipziger Disputation“ spricht Dr. Meinhardt zum Thema „Herausforderung und Impuls – Humanismus an mitteldeutschen Universitäten um 1500“.

Der Renaissance-Humanismus entstand als außeruniversitäre Bewegung, die nicht zuletzt an den etablierten, von der Scholastik dominierten Methoden und Inhalten des akademischen Lehrbetriebes scharfe Kritik übte. Dennoch fanden humanistische Gedanken alsbald auch Einzug in die europäischen Universitäten und führten hier zu – nicht selten sehr umstrittenen – Reformbemühungen. Auch die mitteldeutschen Universitäten Erfurt, Leipzig und Wittenberg wurden in den Jahrzehnten um 1500 von diesen Entwicklungen erfasst, jedoch in sehr unterschiedlicher Weise geprägt.

Der Vortrag wendet sich der humanistischen Reformbewegung an den drei mitteldeutschen Universitäten unter folgenden Fragen zu: Was bedeuteten humanistische Universitätskritik und humanistische Neuausrichtung der Lehrstätten eigentlich? Wie drangen humanistisches Gedankengut und humanistische Methoden in das universitäre Leben vor? Gefragt wird darüber hinaus nach den Akteuren, den Kontroversen und den Faktoren, die letztlich über Erfolg und Misserfolg der humanistischer Reformbemühungen entschieden. Der Leucorea als einer zwar sehr späten, durch die Reformation jedoch rasch besonders einflussreichen mittelalterlichen Universitätsgründung soll dabei besondere Aufmerksamkeit zukommen.

Dr. Matthias Meinhardt ist Leiter Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg.

Der Vortrag findet statt im Auditorium maximum des Collegium Fridericianum, Collegienstraße 62, und beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 

23.04.2019, 19.30,
Dr. Franz Jäger:

 Die Inschriften der Stadt Wittenberg

Die Stiftung LEUCOREA lädt ein zum Vortrag von Dr. Franz Jäger am 23. April 2019.

Jäger präsentiert ausgewählte Ergebnisse seiner Forschungen zu den Wittenberger Inschriften und ermöglicht damit einen Einblick in die Erfassung und Deutung sämtlicher in Wittenberg dieser wertvollen Quellen der Stadt-, Universitäts- und Kirchengeschichte Wittenbergs.

Die Inschriften befinden sich zumeist noch an ihren ursprünglichen Standorten an Kirchen, Hausfassaden und -portalen, auf Epitaphien in der Stadtkirche oder auf Gemälden im Lutherhaus.

Wissenschaftler der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig haben die Wittenberger  Inschriften Im Laufe mehrerer Jahre aufgenommen und erforscht. Noch in diesem Jahr soll der Katalogband erscheinen, der 552 Artikel umfassen wird.

Franz Jäger, der in Jena Klassische Archäologie und Kunstgeschichte studierte und 2005 in Halle im Fach Kunstgeschichte promoviert wurde, ist seit 1996 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig am Forschungsvorhaben „Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ beteiligt. Seit 2017 ist er Leiter der Forschungsstelle.

Sein Vortrag beginnt am 23.4.2019 um 19.30 Uhr im Audimax des Fridericianums, Collegienstraße 62. Der Eintritt ist frei.

 

28.05.2019, 19.30,
Prof. Dr. Ernst-Joachim Waschke:

Zu Martin Luthers Bibelauslegung

28. Mai 2019, 19.30 Uhr, im Auditorium maximum der LEUCOREA (Collegienstraße 62, 06886 Lutherstadt Wittenberg)

Für Martin Luther war die Bibel als Heilige Schrift kein ›Buch mit sieben Siegeln‹, keine unverständliche Schrift, sondern göttliche Weisung für das Leben in der Welt. Er wusste sich in der Kenntnis der biblischen Bücher seinen Zeitgenossen weit überlegen, denn er las sie über viele Jahre zweimal jährlich von der ersten bis zur letzten Zeile. Auch wenn die Bibel ein Buch der Antike darstellt, lohnt es sich durchaus, der Bibelübersetzung und dem Bibelverständnis des Reformators nachzuspüren und zu fragen, welche Bedeutung die Bibel als Heilige Schrift noch heute für uns besitzt.

Der Vortrag versucht, diese Bedeutung sowohl in der Darstellung von Luthers Bibelverständnis als auch in der kritischen Würdigung seiner Bibelübersetzung deutlich zu machen. Ernst-Joachim Waschke ist emeritierter Professor für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und seit 2007 im Ehrenamt Vorstandsvorsitzender der Stiftung LEUCOREA. Schon mehrfach hat er im Rahmen der Vortragsreihe der Stiftung LEUCOREA über Ergebnisse seiner exegetisch-hermeneutischen und universitätsgeschichtlichen Arbeiten vorgetragen.

Zu dem Vortrag wird herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

02.07.2019, 19.30,
Thomas Lang M.A.:

Die Stiftung Leucorea lädt ein im Rahmen des Jubiläums der Leipziger Disputation am 2. Juli  2019 um 19:30 zum Öffentlichen Abendvortrag von Thomas Lang M. A. (Leipzig) mit dem Thema:

»Mit geschärfter Feder – Der reformatorische Flugschriftendiskurs in der Geschichtsvermittlung«.

»Beißig sein tut nutz und not« – Schlagfertig sein, ist unabdingbar! Nein, dieser Spruch ist nicht das neue Leitmotto in der politischen Auseinandersetzung von Philipp Amthor und Co. mit den neuen Medien. Vielmehr stammt das Motto aus einer viel älteren Epoche, die ebenfalls kalt von einem medialen Umbruch erwischt wurde: aus der Zeit der Reformation und der Flugschriften.

Das ›neue Medium‹ des Drucks mit beweglichen Lettern hatte sich bis 1520 schon etablieren können. Nicht nur hundertfach kopierte Ablassbriefe oder Heiligenbilder, in Liedform gefasste Nachrichten und herrschaftliche Briefe und Aushänge garantierten den Druckern ihr Auskommen. Auch äußerst erfolgreiche, bebilderte satirische Schriften, die sowohl Missstände des weltlichen Handelns wie auch der Geistlichkeit thematisierten, erfreuten sich großer Beliebtheit.

Im Streit um die öffentliche Meinungshoheit deuteten insbesondere die Anhänger der Reformation viele dieser Konzepte für sich um. Selbst gut etablierte anti-lutherische Autoren kamen gegen die Bild- und Textkompositionen insbesondere aus dem Kooperationsprojekt von Cranach und Luther nicht an.

Im sich entwickelnden Konfessionsstreit nutzten beide Seiten das neue Medium, weniger um eine Sachdiskussion zu führen, sondern viel eher, um den Kontrahenten zu diffamieren. Da war Wittenberg ein ›verkotetes Kaff, keine drei Heller wert‹, und Luther wurde schon einmal bildlich ›im Scheißhaus versenkt‹, während die Lutheranhänger den papsttreuen Christen vor Augen hielten, dass Päpste und Kardinäle ohnehin die Ausgeburt von Dämonen seien.

Die publizistische Auseinandersetzung der Reformationszeit mit ihrer derben Schrift- und Bildsprache bietet also reichlich Material für spannende historische Vergleiche. Leider wird unter dem Zeitdruck des auf die Neuzeit konzentrierten Lehrplans und der nach wie vor dort festgeschriebenen, personenfixierten Geschichte ein Zerrbild der historischen Vorgänge geboten. Die Einordnung in den zeitlichen und historischen Kontext kann unter den aktuellen Umständen gar nicht geleistet werden.

Im schlimmsten Fall werden eher die Geschichtsmythen und Legenden als eine kritisch historische Betrachtungsweise und Methodik gefordert und vermittelt. Ein solches Beispiel soll im Mittelpunkt des Vortrags stehen.

Der Vortrag findet im Auditorium Maximum der Leucorea statt. Der Eintritt ist frei.

24.09.2019, 19.30,
Dr. Anke Neugebauer:

Am 24. September 2019 findet um 19.30 Uhr im Auditorium maximum der Stiftung LEUCOREA, Collegienstraße 62, ein Vortrag von Dr. Anke Neugebauer zum Thema »Kunsttransfer am Hof der ernestinischen Wettiner in Wittenberg« statt.

Das ambitionierteste Bauprojekt Kurfürst Friedrichs des Weisen war die Wittenberger Residenz. Der Neubau von Schloss und Schlosskirche mobilisierte nahezu die gesamte ortsansässige und umliegende Handwerkerschaft, zog aber vor allem zahlreiche Spezialisten aus Franken, Schwaben, den Niederlanden, Italien und Böhmen in die Elbestadt. Im Zuge der neusten Forschungen zum ernestinischen Wittenberg konnten am Wittenberger Residenzneubau über 800 Handwerker namhaft gemacht werden. Viele von ihnen ließen sich in Wittenberg nieder und trugen somit zum überregionalen Kunst- und Wissenstransfer und letztlich zur wirtschaftlich-kulturellen Blüte Wittenbergs bei. Im Vortrag werden exemplarisch einzelne Bau- und Kunsthandwerker und ihr Wirken am Residenzneubau vorgestellt.

Im Anschluss wird das soeben im Mitteldeutschen Verlag erschienene Buch »Mitteldeutsche Residenzen. Neuere Forschungen« vorgestellt. Der Band eröffnet die neue Reihe »Junges Forum LEUCOREA«, die der Dokumentation von Symposien und Workshops zu Themen der laufenden wissenschaftlichen Arbeit der Stiftung dient. Diese erste Publikation präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse zu den Residenzschlössern in Arnstadt, Bernburg, Weimar, Halle und anderen Orten.

Zu dem Abend wird herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

22.10.2019, 19.30,
Dr. Insa Christiane Hennen:

450 Jahre Ordinandenstube – ein lutherischer Symbolort

 

Die Stiftung LEUCOREA lädt ein zum öffentlichen Abendvortrag von Dr. Insa Christiane Hennen am 22.10.2019. Die Wittenberger Kunsthistorikerin spricht zum  Thema „450 Jahre Ordinandenstube – ein lutherischer Symbolort“.

 

Der Bau der sogenannten Ordinandenstube in der Stadtpfarrkirche St. Marien wurde 1569 auf Veranlassung von Kurfürst August begonnen. In der über der Sakristei geschaffenen Stube fanden die Prüfungen der lutherischen Pfarramtskandidaten statt, die im Kurfürstentum Sachsen und in befreundeten Territorien Dienst tun sollten. Außerdem wurde der Raum zu Verwaltungszwecken genutzt. Bis heute ist hier das Archiv der Wittenberger Stadtkirchengemeinde untergebracht.

Die Baugeschichte und Ausstattung des, wie es in den Quellen heißt, „Gemachs über der Sakristei“ lässt sich anhand von Rechnungen bis ins Detail nachvollziehen. Wesentliche Teile der Möblierung und Dekoration haben sich erhalten. Vor dem Hintergrund der politischen Lage um 1560/1570 und im Spiegel anderer Bauprojekte Augusts wird erkennbar, dass sich das Vorhaben in ein Gesamtkonzept herrschaftlicher Repräsentation einfügte, das die ganze Stadt umfasste. Finanziert wurde der Bau durch die mit dem Alleinvertrieb der Lutherbibel privilegierten Verleger Conrad Rühel und Samuel Selfisch. Zahlreiche andere Bestandteile des kurfürstlichen Konzepts sind bis heute erhalten, wenngleich die meisten Bauten und Innenräume in der Zwischenzeit umgestaltet wurden.

Diese Zusammenhänge werden im Vortrag anhand neuester Forschungsergebnisse erläutert.

 

Das ursprünglich für den 22.10. angekündigte Thema „Wittenberg – Weimar. Beobachtungen zur Gedenkkultur der Ernestiner“ wird zu einem späteren Zeitpunkt  aufgegriffen. Allerdings spielen Weimar und Jena als Aktionsorte, die den Ernestinern nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg verblieben, eine Rolle: So veranlasste die Eröffnung der Universität Jena im Jahre 1558 Kurfürst August zu seiner offensiven Beschwörung des Wittenberger genius loci.

Mit dem „Gemach über der Sakristei“ hat sich ein weitgehend authentischer Raum aus dem Reformationsjahrhundert erhalten. Seine kulturhistorische Bedeutung ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten, lohnt aber der Wiederentdeckung.

Der diesem Ziel gewidmete Vortrag im Audimax der Leucorea beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

12.11.2019, 19.30,
Dipl. theol. Tilman Pfuch:

„geruhen mir doch itzo mit einem trewen rath beyzuspringen“

 

Die Stiftung LEUCOREA lädt ein zum öffentlichen Abendvortrag von Dipl. theol. Tilman Pfuch am 12.11.2019 im Rahmen der Vortragsreihe „Erkenntnisgewinn und Wissenstransfer. 500 Jahre Leipziger Disputation“. Der Leipziger Theologe widmet sich der Rolle der Wittenberger Theologischen Fakultät als Beratungsinstitution der Frühen Neuzeit und fragt nach Vermittlungsformen akademischen Wissens.  

 

Als eine der Hauptaufgaben Lutherischer Theologischer Fakultäten in der Frühen Neuzeit kann die Ausbildung des Pfarrernachwuchses angesehen werden – nicht anders als heute. Wittenberger Wissenstransfer fand insofern zunächst durch das Studium immer neuer Pfarrgenerationen und ihre Ordination in weite Teile Europas statt. Doch konnte sich die Fakultät nicht darauf beschränken, einmal fertig gewordene Pfarrer in die weite Welt entlassen zu haben. Formen des anhaltenden Austausches mit den Absolventen mussten gefunden werden. Dies geschah auch, um sicherzustellen, dass die ins Amt eingesetzte Pfarrer auf Neuerungen oder Abweichungen von der nach Ansicht der Wittenberger wahren Lehre adäquat reagieren konnten. 

 

Bei der Verbreitung des als dogmatisch besonders durchdacht wahrgenommenen Wissens der Fakultät lässt sich ein Interesse erkennen, nicht nur die ordinierten Amtsträger umfassend zu bilden. Vielmehr sollten die Gemeinden durch gelehrte Diskurse unterwiesen werden. Um den Belangen der christlichen Gemeinde zu dienen, brachten sich die Theologen direkt in gesellschaftliche Zusammenhänge ein. Die Zusammenhänge zwischen dem gelehrten Wissen der Theologischen Fakultät Wittenberg, den Vermittlungsformen und den Erwartungen der Zeitgenossen werden anhand neuester Forschungsergebnisse erläutert.

 

Der Vortrag im Audimax der Leucorea beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

03.12.2019, 19.30,
Dr. des. Christiane Domtera-Schleichardt:

Im Rahmen des Jubiläums der Leipziger Disputation lädt die Stiftung Leucorea am 3. Dezember 2019 zum öffentlichen Abendvortrag von Christiane Domtera-Schleichardt (Leipzig) ein: „Von Wittenberg nach Europa. Vernetzende Wissenschaft bei Melanchthon“.

In einer Vorlesungsreihe in Wittenberg, die sich dem Thema „Erkenntnisgewinn und Wissenstransfer“ widmet, darf Philipp Melanchthon nicht fehlen. Wie kein anderer beeinflusste Melanchthon die Wittenberger Universität, die als Geburtsstätte der Reformation und Vorbild humanistisch-reformatorischer Bildungskonzeption europaweite Berühmtheit erlangte.

Christiane Domtera-Schleichardt zeigt in ihrem Vortrag, wie Melanchthon als akademischer Lehrer auf Generationen von Studenten wirkte und in einem weitgespannten Gelehrtennetzwerk Impulse setzte: persönlich, mittels seiner Briefe oder mittels seiner gedruckten Lehrwerke und Schriften. Domtera-Schleichardt gibt dabei Einblick in ihre aktuellen Forschungen, indem sie ein besonderes, bisher kaum untersuchtes Vermittlungsmedium Melanchthons vorstellt: seine Bekanntmachungen, die er am „Schwarzen Brett“ der Universität Wittenberg veröffentlichte. Das Genre war stark von Melanchthons theologisch-pädagogischer Praxis geprägt, wodurch es zu einem durchdachten didaktischen Kommunikationsmittel wurde. Die eigentlich für den Tagesgebrauch gedachten universitätsinternen Texte machte Melanchthon auch überregional einem gelehrten Publikum zugänglich. Nicht zuletzt entfalteten die Verlautbarungen Melanchthons und seiner Kollegen auch als regelmäßig erscheinende gedruckte Sammelbände breite Wirkung im humanistisch-reformatorischen Milieu.

Christiane Domtera-Schleichardt studierte in Leipzig Lateinische Philologie und Evangelische Theologie und ist seit 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Ihr Dissertationsprojekt zu den Scripta publice proposita, den Wittenberger Universitätsbekanntmachungen von 1540 bis 1569, schloss sie 2018 ab.

Der Vortrag im Audimax der Leucorea beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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